Auf dem Sportplatz zu Hause

Calau Es gibt Hunderte Menschen im Norden des Kreises, die um ihr Ehrenamt nicht viel Aufhebens machen. Die RUNDSCHAU stellt einige in loser Folge vor. Heute: Dieter Wegner aus Calau. Gerade einmal 100 Meter trennen das zu Hause von Dieter Wegner und den Sportplatz des SV Calau. Ein kleiner Waldweg führt von seinem Einfamilienhaus in der Nähe des Bahnhofes zum B-Platz des Vereins. Der Fußball-Abteilungsleiter beteuert, dass dieser Umstand reiner Zufall ist. Und doch versinnbildlicht es die Beziehung mit dem Verein. Der 60-jährige Dieter Wegner ist so nah am Verein dran wie kein anderer. Und wie kaum ein anderer engagiert er sich für ihn.

Auf dem Sportplatz ist er fast jeden Tag ab 6 Uhr. Er koordiniert dann die Arbeit für die beiden Hilfsarbeiter, mäht aber auch selbst den Rasen, nimmt die Öllieferung an oder prüft die Tornetze auf ihre Durchlässigkeit. An den Wochenden, an denen die Heimspiele stattfinden, ist er Dauergast auf dem 18 000 Qaudratmeter großem Gelände. Alles ehrenamtlich versteht sich. Wegner nimmt das wörtlich. "Ehrenamt ist Ehrenamt ohne Aufwandsentschädigung", sagt er.

Dass er den größten Teil seines Lebens dem Verein widmen kann, sei aber nur mit der Unterstützung anderer Helfer im Verein möglich. Und Dank seiner Frau. "Das geht bloß gemeinsam", sagt er. Ehefrau Heidelore Krona nickt. Auch sie ist an den Wochenenden ehrenamtlich als Kassiererin im Einsatz.

Der kräftig gebaute Dieter Wegner hatte schon als kleines Kind Kontakte zum SV Calau. Der Verein spielte höherklassig in der Bezirksklasse und -liga und war daher interesant für den Gahlener Dorfjungen.

Vor seiner Fußball-Karriere, erst als Aktiver und dann als Ehrenamtlicher, feierte der jugendliche Wegner beachtliche Erfolge im Radsport. 1968 war er sogar DDR-Vizemeister der Jugend im Straßenrennen. Dann setzte sich aber der Fußball durch. Ab 1989 trainierte er 16 Jahre lang den TSV Missen. Seit 2005 ist er beim SV Calau und solange es die Gesundheit mitmacht, will er es auch noch viele Jahre bleiben.