Vetschauer fürchten mehr Windräder

Vetschau Wenn der neue Plan für Windenergie beschlossen werden sollte, könnten sich in den Lobendorfer Forsten bald neue Windräder drehen. Die Bürgerinitiative aus Tornitz/Briesen warnt und befürchtet eine massive Beeinträchtigung.Die Liste, die Frank Rostock den Vetschauer Stadtverordneten vorlegt, ist lang. Sollte das von der Regionalen Planungsgemeinschaft vorgeschlagene neue Windeignungsgebiet beschlossen werden, befürchtet der Sprecher der Bürgerinitiative nicht nur eine massive nachteilige Beeinträchtigung der Vetschauer Stadtbildes. Er warnt auch davor, dass der jetzt schon stark beeinflusste Immissionsschutzwald noch mehr geschädigt werden würde. Die Lebensqualität der Vetschauer Bürger würde abgesenkt und die Grundstücke an Wert verlieren. Rostock betont, dass er generell nichts gegen Windkraft habe. Die "Umzingelung" sei aber jetzt schon erdrückend. "Wir haben genug", sagt er.
Die Regionale Planungsgemeinschaft "Lausitz-Spreewald" sieht das offenbar anders. In ihrem zweiten noch zu billigendem Entwurf zur Windkraftnutzung weist sie mit dem "WKA 68" ein neues Eignungsgebiet aus. Über dieses vorgeschlagene Areal entscheiden die Vertreter der Regionalversammlung am 24. April in Großräschen. Insgesamt sei das Gebiet 231 Hektar groß, teilt der Leiter der Planungsbehörde, Carsten Maluszczak, auf Anfrage mit. Es befindet sich zum Teil im Lobendorfer Forst, also auf Vetschauer Terrain, und teilweise auf Eichower Gebiet (Gemeinde Kolkwitz). Die Belange, die dort gegen die Nutzung von Windenergie gesprochen haben, seien aufgelöst worden. Der Wanderfalke sei im Rahmen der Sprengung des Vetschauer Kraftwerkes umgesiedelt worden und die Bedenken eines zu geringen Abstandes zu einer Wohnbebauung wären auch nicht mehr aktuell, da das betroffene Grundstück unbewohnt sei. Und für die Rodung von Wald müsste neuer geschaffen werden, beziehungsweise eine andere Ausgleichsmaßnahme bezahlt werden.
Die Planungsgemeinschaft hatte vor anderthalb Jahren mit der Prüfung des Gebietes begonnen. Damals auf Wunsch der Vorhabenträger, also auch der Kommunen, erklärt Maluszczak. Heute allerdings wollen Vetschauer Verwaltung und Politik keine neue Windkraft mehr im Lobendorfer Forst. Das wurde jüngst beim Hautausschuss deutlich, als der Antrag der CDU-Fraktion, von den damaligen Planungen Abkehr zu nehmen, mehrheitliche Zustimmung fand. Die Verwaltung schiebt derzeit die Erstellung eines Teilflächennutzungsplans "Windenergie" an. Mit ihm soll festgelegt sein, wo und in welchem Ausmaß die Stadt Windenergie für sinnvoll hält und wo nicht. Auch dafür hatte der Hauptausschuss schon sein Einverständnis gegeben.

Quelle: Lausitzer Rundschau